Die Zeitung von gestern (12)

Der Schlachtruf der Solidarität – Dietmar Daths Beschwörung der linken Weltformel (3.11.2017) Joachim Landkammer Er hat es wieder getan. Er durfte es wieder tun. Ab und zu darf der Salon- und Feuilleton-Kommunist der FAZ, Dietmar Dath, nicht nur über Pop- und Rockmusik, sondern auch mal über seine eigentlichen, über richtige Themen schreiben, also über das Böse und das Gute, also über die Bösen und die Guten, also darüber, was „für die Welt wahrhaftig besser“ wäre,… Weiterlesen

Des Teufels philosophierender Advokat. Warum man die AfD in der politischen Debatte nicht braucht

Joachim Landkammer Der Theorieblog.de berichtet über die Debatte, die sich im Nachgang zur Einladung des AfD-Politikers Marc Jongen zur Konferenz „Crises of Democracy: Thinking in Dark Times“, die 12./13.10. am „Hannah Arendt Center for Politics and Humanities“ am Bard College, New York entsponnen hat: eine Reihe von ProfessorInnen (darunter Seyla Benhabib, Judith Butler, Rainer Forst, Axel Honneth u.a.) haben gegen diese Einladung in einem Offenen Brief an den Leiter des Centers, Roger Berkowitz, protestiert.

Kleine Kant-Schriften III: Pflichten- oder Tierethik?

Joachim Landkammer Kants 1793 in der „Berlinischen Monatsschrift“ (neun Jahre zuvor war dort auch „Was ist Aufklärung?“ erschienen) publizierte Abhandlung „Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis“ ist Teil seiner sich länger hinziehenden Auseinandersetzung mit dem „Popularphilosophen“ Christian Garve.

Kleine Kant-Schriften II: Was ist das „Bedürfnis der Vernunft“?

Joachim Landkammer In dem kurzen Essay „Was heißt: sich im Denken orientieren?“ (1786), der als Kants „Beitrag zum Pantheismus-Streit“ (1785ff.) geführt wird – in dem der Philosoph Friedrich Heinrich Jacobi nachweisen wollte, daß der Spinozismus aufgrund seines rationalistischen Pantheismus‘ zum Atheismus führen muß (was Spinoza-nahe Intellektuelle wie Lessing, Goethe, Herder, Mendelssohn hochgradig beunruhigen und diskreditieren sollte) – positioniert sich Kant, nach wiederholter Aufforderung, doch zu der Debatte Stellung zu nehmen, zwischen den beiden Fronten:

Kleine Kant-Schriften I: Die anti-heroische Geschichtsphilosophie der Aufklärung

Joachim Landkammer Es scheint durchaus sinnvoll, Kants Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht VOR der Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? (beide aus dem Jahr 1784) zu lesen, wie im Spirituskreis geschehen. Denn auch die Aufklärungsschrift hat deutliche Bezüge zum optimistischen Fortschrittsglauben von Kants Geschichtsphilosophie.

Die Zeitung von gestern (11)

Wie die Fruchtfliegen (3.8.2017) Gestern im Wissenschaftsteil der FAZ diese kleine Meldung am Rande: Wissenschaftliche Arbeit scheint ja vor allem dann interessant, wenn sie dazu führt, daß auf ersten Blick erstaunliche, unerwartete Ergebnisse dann trotzdem plausibel erklärt werden können; wenn man also zwar mit dem schon von den alten Griechen verlangten „Staunen“ anfängt, aber aus ihm eben auch wieder herauskommt. Daß Männchen sexualtrieblich nicht permanent in Allzeit-Bereitschaft stehen, und das Weibchen nicht nur in raren,… Weiterlesen

Die Zeitung von gestern (10)

Internationale Eliten? Wo denn bitte? (2.8.2017) Thomas Thiel rezensiert in seinem FAZ-Feuilleton-Aufmacher vom 1.8.2017 das bereits im September 2016 erschienene Buch von Michael Hartmann Die globale Wirtschaftselite. Eine Legende. Der Soziologe und Elitenforscher, der bis 2014 an der TU Darmstadt unterrichtet und bspw. schon 2002 den Mythos von den Leistungseliten aufs Korn genommen hatte, stellt vor allem die vermeintliche internationale Herkunft, Erfahrung und Haltung heutiger Wirtschaftsbosse in Frage. Das Bild eines postmodern-nomadisch kreuz und quer… Weiterlesen

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