Der Spiritus-Kreis

Als Lektüre- und Diskussionsforum jenseits der klassischen Differenz von Forschung und Lehre ist der Spiritus-Kreis an der Friedrichshafener Universität ein Novum. Traditionen andernorts gibt es gleichwohl; so verdankt sich der Name einem an der Halleschen Universität von 1890 bis 1958 bestehenden, der Berliner Mittwochsgesellschaft verwandten Akademikersalon, der (bis zur Zerschlagung) für seine beharrliche Pflege freier, anspruchsvoller Intellektualität namhaft und angesehen war (vgl. Stengel 1998, 260ff.). Unter heutigen Rahmenbedingungen und dem gegenwärtigen Selbstverständnis von Akademikern folgend versteht sich der Spiritus-Kreis natürlich nicht mehr als ›Club‹, sondern als offene Runde von Menschen, die an konzentrierter Lektüre und hierarchiefreier Diskussion gleichermaßen interessiert sind. Im Fokus steht ein jedes Semester neu vereinbartes Werk oder Thema, das in wöchentlichen Treffen erarbeitet wird (im Herbst 2022: Elena Beregows Fermente des Sozialen, im Frühjahr 2022: Hanna Engelmeiers Trost, im Herbst 2021: Schüchternheit, mit Lektüren u.a. von Urs Stäheli, Silvia Bovenschen, Annie Ernaux).

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