Über Anna Staab

Anna Staab ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für soziologische Theorie der Zeppelin Universität.
Adventskalender 2022. Die zweite Stunde: 1:01 – 2:00 Uhr.

Und gerade zu dieser toten Stunde.

Hamlet, Akt 1, Szene 1. Zwei Wächter, die in der vorigen Nacht einen Geist gesehen zu haben glauben, und Horatio, der dessen Existenz bezeugen soll, warten auf dessen erneutes Erscheinen.

BARNARDO

Last night of all,
When yond same star that’s westward from the pole
Had made his course t’ illume that part of heaven
Where now it burns, Marcellus and myself,
The bell then beating one –

Enter Ghost.
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Adventskalender 2021

14

Gleich zweifach beginnt die gedruckte Ausgabe des als Wuhan Diary veröffentlichten Tagebuchs der chinesischen Autorin Fang Fang mit der 14: 14 im Gesundheitswesen Beschäftigte hätten sich bis zum 20. Januar bereits mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, und auf 14 Tage schätze man die Inkubationszeit des Virus, informiert die Autorin auf der ersten Doppelseite der englischsprachigen Übersetzung[1]. Fang hat ihrem während der Quarantäne von Wuhan täglich in Form von Blogbeiträgen erschienenen Dispatch für den Druck eine… Weiterlesen

Adventskalender 2021

1

Das Haus war und trug die Nummer 1; dass es auch anders sein könnte, war ihr nie in den Sinn gekommen. Sie hatte die Eins immer wie eine Auszeichnung verstanden, so wie die Eins das Haus identifizierte, identifizierte sie sich mit der Eins. Hier begann etwas, hier war etwas mitten im Zentrum, von hier aus führten die drei Verkehrsachsen des Dorfes in die umliegenden Gemeinden (und die anderen Straßen und Wege ins Dorf Weiterlesen

Herbst 21: Schüchternheit

Schüchternheit beherrschen

Schüchternheit, wie Stäheli, nicht als individuellen, psychologischen, zu therapierenden Charakterzug sondern als soziales Phänomen zu diskutieren erlaubt auch den Verdacht, dass die Zuschreibung eines Unvermögens (zur Kommunikation, zur Selbstdarstellung, sich in Geselligkeit einzubringen, …), das dann auch verzeihbar wäre – weil da ja jemand schon gerne würde, aber halt nicht kann, sich nicht traut –, für den, dem die Schüchternheit attribuiert wird, nicht nur zum Problem werden, sondern durchaus attraktiv sein könnte. Man könnte es,… Weiterlesen

Zuschreibungen, Missverständnisse

Überlegungen zum Workshop „Kunst und Gewalt“, Universität Bielefeld

Anschlussüberlegungen zum Workshop „Kunst und Gewalt“ der Arbeitskreise „Soziologie der Künste“ und „Gewalt als Problem soziologischer Theorie“6. und 7. Februar 2020, Universität Bielefeld In funktional differenzierten Gesellschaften delegitimieren Zuschreibungen von Gewalt ein Verhalten ebenso wie die Person, der es zugeschrieben wird. Wer gewalttätig wird, kann nicht „im Recht“ sein (es sei denn, sie oder er handelt in der Rolle einer oder eines Exekutiven des Rechts selbst). Der Delegitimierung lässt sich (vorläufig) über diese Rolle (Monopolisierung… Weiterlesen

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